40 glückliche Kinder erhalten eine selbst gebastelte Schultüte und einen Schulranzen.
Aus den unterschiedlichsten Stadtteilen kamen die Kinder mit ihren Eltern, um sich nach und nach eine Schultüte auszusuchen. „Der Tiger sieht freundlich aus und gelb ist meine Lieblingsfarbe“, freute sich ein Mädchen. Und: „Ich will die mit den Fischen und der Meereswelt“, sagte ein anderer Junge.
Das Projekt „Kein Kind ohne Schultüte!“, haben die ANGELL Schulstiftung und die Freiburger Tafel e. V. vor vier Jahren gemeinsam ins Leben gerufen, mit dem Ziel, Kindern aus einkommensschwachen Familien eine sinnvoll gefüllte Schultüte zu schenken und so zu einem guten Schulstart beizutragen. Bestückt sind die Tüten mit Mäppchen, Buntstiften, Bastelschere, Spitzer, einem Farbkasten, Büchern, der ein oder anderen Süßigkeit und vielem mehr. Dieses Jahr konnte erneut der Schulranzenhersteller ergobag mit ins Boot geholt werden, der für jedes Kind noch einen Schulranzen zu einem sehr geringen Einkaufspreis zur Verfügung gestellt hat.
„Es ist schön zu sehen, dass diese wunderbare Aktion heute so viele Kinder glücklich machen kann, dafür möchte ich mich herzlich bei den Kindern der ANGELL Grundschule bedanken, die hier so toll gebastelt haben, aber auch bei allen Personen im Hintergrund und selbstverständlich auch bei den Spendern und Spenderinnen ohne die dieser tolle Inhalt nicht möglich gewesen wäre“, sagte Ulrich von Kirchbach, Sozial-Bürgermeister der Stadt Freiburg, als er ein Grußwort an die Kinder und deren Eltern richtete. „Lernt fleißig, denn lernen macht Spaß und eine gute Schulbildung ist Voraussetzung für ein erfolgreiches Leben. Mit diesen voll bepackten Schultüten und tollen Schulranzen seid ihr bestens für den Schulstart nächste Woche aufgestellt. In diesem Sinne: Gute Einschulung“, so von Kirchbach weiter.
Über drei Monate hinweg haben die Grundschulkinder des Montessori Zentrum ANGELL die Schultüten in der Nachmittagsbetreuung unter der Leitung von Ruth Brockmann in liebevollster Kleinstarbeit gebastelt und so auch gleich erlebt, was soziales Engagement bedeutet.
Entstanden sind Schultüten in vier verschiedenen Motiv-Varianten, sodass für jeden Geschmack etwas dabei war.
Auch Annette Theobald, Leiterin der Freiburger Tafel e. V. und Mitglied im Stiftungsrat der ANGELL Schulstiftung, freute sich sehr über diese gelungene Aktion. „Wir helfen Kindern, deren Eltern sich eine Grundausstattung für die Schule nicht oder kaum leisten können. Aus unserer täglichen Arbeit wissen wir, wie notwendig die Unterstützung gerade von Kindern aus einem sozial schwächeren Umfeld ist. Deswegen bin ich sehr dankbar, dass Constanze Weymann von der Schulstiftung diese Aktion damals initiiert hat und wir sie gemeinsam nun schon 4-mal realisiert haben.“
Über den Armenfonds der Waisenhausstiftung wurde eine nicht unerhebliche Spende getätigt, um die Aktion zu unterstützen. Marianne Haardt, Stiftungsdirektorin der Freiburger Stiftungsverwaltung und ebenfalls Stiftungsrätin war es daher ein Anliegen, ein paar Worte an die Kinder nebst Eltern zu richten: „Schon im ersten Jahr waren wir gerne dabei, als die ANGELL Schulstiftung mit einer Spendenbitte auf uns zu kam. Uns ist es wichtig, Kinder aus einkommensschwachen Familien mit einer vollgepackten Schultüte glücklich zu machen. Dieses Jahr haben wir die Spende aufgestockt, weil noch Gelder gefehlt haben. Aber das passiert eben, wenn man gemeinschaftlich etwas ganz Tolles erreichen möchte. Kinder sind für Kinder tätig und basteln fleißig, und wir im Hintergrund helfen dann gerne, wo Hilfe gebraucht wird. Und wenn ich in die vielen glücklichen Gesichter hier blicke, dann ist das auch gelungen.“
Allerdings gibt es bei all den glücklichen Kindern auch einen Wermutstropfen. Constanze Weymann, die das Büro der ANGELL Schulstiftung leitet und für das Fundraising zuständig ist findet klare Worte:
„Das Projekt war bislang immer ein relativer Selbstläufer, seit vielen Jahren finden sich innerhalb weniger Tage viele Eltern unserer Montessori Grundschule und andere Spender und Spenderinnen, die das Projekt gerne unterstützen. In diesem Jahr war das anders. Die Spendenbereitschaft ging extrem zurück und das für alle Projekte. Das liegt natürlich an der Inflation und der allgemeinen Unsicherheit. Ohne die Spende aus dem Armenfonds und die Unterstützung zweier Spender der Freiburger Tafel, die anonym bleiben möchten, hätten wir es dieses Jahr nicht realisieren können. Somit ist nicht sicher, ob wir diese schöne Aktion auch im nächsten Jahr wieder anbieten können. Der Bedarf ist auf jeden Fall da und der Blick in die vielen glücklichen Kinderaugen ist natürlich der größte Ansporn. Hoffen wir also auf entspannter Zeiten.“